Durch meinen Kopf geistert immer wieder dieser eine Satz: «Das kann ich nicht.» Am Anfang neuer Aufträge und sogar bei Aufgaben, die ich selber wähle, denkt es: «Das kann ich nicht. Wie soll ich das bloss schaffen.» Es passiert automatisch, und die dazugehörenden Gefühle stellen sich ebenfalls zuverlässig ein: Unsicherheit, Stress und Nervosität.
Dabei habe ich schon zigmal erfahren, dass ich es eben doch kann. Wieso also gibt es dieses Hirngespinst in meinem Kopf immer noch? Raubt mir Energie und macht mich schlaflos, wenn ich nicht aufpasse?
Weil es ein Paradigma ist. Ein Glaubenssatz, den ich fast so lange mit mir herumtrage, wie es mich gibt. Er ist ganz früh entstanden durch Erfahrungen, Gene, Erziehung, Umfeld.
Interessanterweise lässt der Satz mein Privatleben in Ruhe. Er meldet sich nur bei beruflichen Themen. Vielleicht glaube ich, dass alle anderen im Job kompetenter sind, weil sie so selbstsicher auftreten? Je länger ich über die Hintergründe meines Glaubenssatzes nachdenke, desto klarer sehe ich: er ist total abwegig und unwahr.
In all den Jahren habe ich gelernt, diesen Glaubenssatz jedes Mal, wenn er mich zu sabotieren versucht, zu erkennen, zu entlarven und ihn einfach nicht ernst zu nehmen. Sondern mich daran zu erinnern, wer ich bin, was ich kann und dass ich Herausforderungen immer gemeistert habe, egal wie schwierig sie zu sein schienen.
Wahrscheinlich wird mich der automatische Gedanke weiter belästigen. Dann nehme ich ihn zur Kenntnis und lasse ihn links liegen. Er interessiert mich nicht, weil er nicht stimmt.
Wie schön! Wie entspannend! Ich entscheide einfach, diesem Gedanken nicht zu glauben.
Mein neuer und selbst gewählter Glaubenssatz lautet: «Ich kann das.»